MINSK, 1. November (BelTA) – In der letzten Ausgabe von „Ehrliche Geschichte“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA erzählte Michael Albrecht, deutscher Blogger und Gründer des YouTube-Kanals „Stimme Europas“, welche Schwierigkeiten er und seine Frau erleben mussten, um den Wunsch, nach Belarus umzuziehen, Realität werden zu lassen.
„Ich lebte lange Zeit in der Ukraine. 2018 gründete ich den YouTube-Kanal "Stimme Europas." Bis 2022 hatte ich über 600.000 Abonnenten“, erzählt Michael. Themenschwerpunkte waren Berichterstattungen in den europäischen Medien über Belarus, die Ukraine und Russland. „Ich übersetzte viele Videos. Verschiedene Formate, verschiedene Themen. Ich übersetzte sie ins Russische. Ich verstand, dass diese Arbeit in der Ukraine sehr gefährlich war. Deshalb nannte ich nie meinen echten Namen. Ich übersetzte Videos als Daniel Bauer. Und ich war selbst nie im Bild“, erzählte er.
Michael und seine Frau träumten von einem Umzug nach Belarus. „Wir träumten mit meiner Frau von einem Umzug nach Belarus, aber erst in ein paar Jahren, wir wollten etwas Geld sparen. Wir wollten Landwirtschaft betreiben, was hierzulande bekanntlich unterstützt wird. Wir wohnten im Gebiet Tschernigow, dort hörte man sehr viel über Belarus. Wir hatten einen sehr guten Freund. Er lebte lange Zeit in Belarus. Sein Vater war beim Militär und erzählte auch sehr viel über euer Land.“ Den Umzug musste das Ehepaar auf eine unbestimmte Zeit verschieben, weil in der Ukraine der Krieg begann.
Die ukrainische Polizei hat erfahren, dass er und seine Frau den Kanal „Stimme Europas“ betrieben. Sofort wurden sie gefangen genommen, geschlagen und bedroht. Sie konnten zwar den Ort, wo sie lebten, verlassen, wurden aber etwas später von der SBU wieder gefangen.
„Als wir auf der Flucht waren - und wir lebten in einem Dorf - wir flohen in die Stadt und hatten Angst, denn Territorialverteidiger waren überall. Sie haben die Menschen absichtlich erschreckt. Denn die Front war von uns weit weg. Es gab keine Kriegshandlungen in der Nähe. Und sie liefen durch die Dörfer und jagten Angst ein. Früher hatten wir unsere Haustüren immer offen gehabt. Alle im Dorf hatten ihre Türen offen gehabt, denn es gab nichts Schlimmes. Und dann machten die Menschen ihre Türen zu und nicht, weil sie russische Soldaten fürchteten, sondern weil diese Leute mit Maschinenpistolen herumliefen und Angst einjagten. Als wir auf der Flucht waren, hatten auch wir große Angst. Wir machten einander Mut. Und meine Frau sagte: "Wenn wir nicht weit von der belarussischen Grenze wären" - und wir waren ca. 200 km entfernt davon - "aber wenn wir in der Nähe wären, wären wir leicht hinübergelaufen und Batjka hätte uns sicher geholfen. Dieser Traum war unsere Antriebskraft. Wir dachten: "Wenn wir am Leben bleiben und eines Tages aus diesem Land raus sind, dann werden wir uns in Belarus niederlassen.“