
MINSK, 27. Juli (BelTA) – Der Touristenstrom aus Russland nach Belarus ist maximal hoch. Das sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes Tourismusindustrie Filipp Guly am Rande des internationalen Tourismusforums „Zeit, den Unionsstaat zu bereisen“.
„Was die Zahl der russischen Touristen betrifft, die nach Belarus reisen, so ist sie maximal hoch“, sagte Guly. „Wir haben eine enorme Logistik entwickelt. Es gibt eine unglaubliche Anzahl von Einzelreisenden und organisierten Gruppen. Da es keine Grenze zwischen Belarus und Russland gibt, ist es enorm schwer, die genauen Zahlen zu nennen. Die einschlägigen Statistiken fehlen. In Hotels gibt es keine freien Zimmer, alles ist ausverkauft. Wir sind kürzlich an die Verkaufsgrenze gelangt. Wir brauchen mehr Infrastruktur, eine bessere Umverteilung der Touristenströme in Hochsaison. Das ist eine schwierige Aufgabe.“
Die aktuelle Situation werde einer intensiven Analyse unterzogen, erzählte Guly. Und die Hauptanstrengungen russischer und belarussischer Experten in der Tourismusbranche sollen darauf abgezielt sein. „Nach 30 Jahren ist unsere Branche völlig reif geworden. Sie braucht Finanzinstrumente, Managemententscheidungen, Personal. In der Tourismusindustrie kann man nicht „an der Schulbank“ etwas lernen, man muss schon „in die Betriebe gehen“, also in den Hotels und Restaurants“, meint er.
Der Vorstandsvorsitzende wies auch auf die Wichtigkeit eines integrierten Ansatzes bei der Umsetzung von Projekten und der Entwicklung touristischer Standorte hin.
In Belarus solle man das Angebot beim Sommerurlaub, im Bereich des aktiven Tourismus und Ökotourismus erweitern, sagte der Vorstandsvorsitzende. „In Belarus ist das Potential dafür vorhanden. Es gibt viele Initiativen vor Ort, aber wir brauchen einen Masterplan, einen strukturierten Ansatz. Die Einheimischen sollen in diesen Prozess stärker eingebunden werden. So können sie Geld verdienen. Aber irgendjemand muss das ihnen beibringen. Wir brauchen also Zugang zu finanziellen Ressourcen, Ausbildungsprogrammen“, sagte Filipp Guly.
Diese und andere Fragen werden im Rahmen des Forums besprochen. Es findet ein reger Austausch von Wissen und praktischen Erfahrungen statt. Vertreter von 38 Regionen Russlands kamen nach Minsk. Die Organisatoren erwarten, dass die Veranstaltung jährlich in verschiedenen Regionen des Landes stattfindet.
Nicht nur Belarus ist ein beliebtes Reiseziel russischer Touristen. Auch Belarussen reisen aktiv in die Russische Föderation. Sie entdecken immer mehr Orte, nicht nur Moskau und Sankt Petersburg, sondern auch den Süden, Karelien, Kasan. Es gibt direkte Flüge von Minsk nach Machatschkala und Mineralnyje Wody. Auch Kreuzfahrten sind den Touristen aus Belarus zugänglich.