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Gesellschaft
29 Oktober 2025, 12:42

„Natürlich sind wir sauer!“: Was sagen LKW-Fahrer an der geschlossenen Grenze zu Litauen?

OSCHMJANY, 29. Oktober (BelTA) – Fernlastfahrer, die am belarussisch-litauischen Kontrollpunkt „Kamenny Log“ wegen der geschlossenen Grenze auf die Einreise nach Litauen warten müssen, teilten der Telegraphenagentur BelTA ihre Emotionen über die Situation an der Grenze mit.

Oleg wartet seit 25 Tagen auf die Einreise, er muss nach Moldau zurück. „Wir stehen sehr lange! 25 Tage mussten wir warten, bis wir dran sind. Gestern erhielten wir eine SMS, aber wir wussten nicht, dass die Grenze geschlossen war, wir bewegten uns sehr langsam. Heute weiß ich überhaupt nicht, wie es weiter gehen soll. Wir hoffen natürlich immer auf das Beste. Ich bin viel unterwegs, aber so was hier erlebe ich zum ersten Mal. Derart lange Wartezeiten sind einfach unerträglich. Man ist einfach müde. Hier gibt es Jungs, die hier seit Sonntag stehen“, erzählt er.

Das Warten frisst auch Finanzen. „Wir werden irgendwie entschädigt, aber das nützt wenig. Das Geld reicht nur fürs Essen. Unsere Vorräte sind alle“, fügt er hinzu. 

Der Kasache Gulmurat erzählt, dass er an diesem Grenzkontrollpunkt seit 24 Stunden wartet. Aber auf die Einreise nach Litauen wartet er seit 20 Tagen. „Wir warten auf die Antwort. Was bleibt uns noch übrig? Es gibt keine anderen Optionen, es hängt nicht von uns ab. Wir müssen geduldig sein.“
Die Lastwagenfahrer sind es gewohnt, an Grenzen zu warten. Aber sie brauchen etwas Gewissheit – werden sie gelassen oder nicht? „Wenn sie uns nicht durchlassen, fahren wir zurück. Zu Hause werden wir herausfinden, ob wir was verdient haben oder nicht“, stellte er fest.

Der Fahrer Cornelio aus Moldawien wartet auf dem LKW-Bahnhof seit 23 Tagen. „Seit gestern Abend stehe ich schon vor der Grenze. Hier können wir nichts bestimmen. Man entscheidet alles für uns. Das ist eine Beleidigung. Wir haben schließlich Familien, Kinder, die wir zu ernähren haben. Stattdessen stehen wir hier und verdienen nichts.“

„Polen lässt uns auch nicht rein, es bleibt nur  Lettland. Verstehen Sie? Wenn zwei Übergänge geschlossen werden, bilden sich unheimlich lange Staus. Das ist furchtbar.“ 

Die litauische Kommission für nationale Sicherheit hat bei einer Sitzung am 27. Oktober beschlossen, die Grenze zu Belarus auf unbestimmte Zeit zu schließen. Dabei wurde betont, dass die Beschränkungen für Diplomaten und diplomatische Korrespondenz nicht gelten. Außerdem werden litauische Staatsbürger und EU-Bürger aus Belarus einreisen dürfen. Auch die Schließung der Grenze zu Belarus hat keine Auswirkungen auf Reisende, die aus oder nach Kaliningrad fahren. Der restliche Verkehr wird geschlossen sein. Die endgültige Entscheidung über die unbefristete Schließung der Grenze zu Belarus soll heute während einer Regierungssitzung getroffen werden.
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