KASAN, 23. Oktober (BelTA) – Der Westen will mehr als Selenskyj selbst, dass die Ukraine mit Russland über den Frieden verhandelt. Das sagte der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko in einem Interview mit der russischen Journalistin Olga Skabejewa (WGTRK) am Rande des BRICS-Gipfels in Kasan.
Das Staatsoberhaupt äußerte die Ansicht, dass sich die heutige Situation mit Blick auf die Friedensgespräche etwas verändert hat. „Wissen Sie noch, wie wir sagten, dass es den Frieden geben wird, wenn die Angelsachsen ihn wollen oder wenn die USA und die NATO-Staaten ihn wollen. Heute ist das nicht mehr so. Diese Staaten sehen: Es ist eine Katastrophe. Selenskyj bleibt stur. Sie können auf ihn keinen übermäßigen Druck ausüben“, sagte Alexander Lukaschenko. „Wir antworten darauf: Es muss ja keinen Druck geben. Liefert nur keine Waffen mehr, gebt kein Geld. Aber der Westen will seinen Gesicht nicht verlieren. Deshalb liefert er Waffen und gibt Geld. Nach der Flucht aus Afghanistan glaubt ihnen niemand mehr.“
Alexander Lukaschenko glaubt, dass der Westen darauf wartet, wenn Selenskyj selbst den Friedensgesprächen zusagt. „Sie beeinflussen ihn zwar, setze ihn aber nicht übermäßig unter Druck“, sagte der Staatschef.
„Und wenn es darum geht, dass die Ukraine irgendwelche Gebiete abgetreten soll, so soll es eine Entscheidung der Ukraine und des Westens sein. Der Westen denkt bereits darüber nach und ist bereit. Er will sogar mehr als Selenskyj selbst, dass die Ukraine und Russland an einem Tisch den Frieden aushandeln“, sagte der belarussische Präsident.
Alexander Lukaschenko ist überzeugt, dass es jetzt eine Chance für Verhandlungen gibt. „Und ich glaube, dass es notwendig ist, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Und der Plan für eine friedliche Lösung oder das Ende des Krieges wird nur am Verhandlungstisch ausgearbeitet werden. Ukraine - Russland“, sagte der Präsident.