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17 September 2025, 11:50

Lukaschenko ruft dazu auf, über die „schweren Spuren“ polnischer Herrschaft auf belarussischem Boden nicht mehr zu schweigen

MINSK, 17. September (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hält am 17. September ein großes Treffen mit Ideologen, Historikern und Experten zum Tag der Volkseinheit ab.

„Was heute auch immer in den Beziehungen zwischen Belarus und Polen geschieht, wir halten es nicht für einen Fehler, dass wir viele Jahre lang versucht haben, mit unseren Nachbarn in Frieden zu leben, ohne ihnen unangenehme historische Fakten vorzuwerfen (es ist schon zu spät zu bedauern)“, sagte der Staatschef. „Während wir an Freundschaft dachten, wurden wir dort zu Untermenschen und offenen Feinden gemacht. Sowohl in der Kultur als auch in der Wissenschaft und in den Massenmedien. Im Ergebnis haben sie die Politik entwickelt, die wir heute sehen.“
Deshalb muss laut dem Präsidenten mehr über die Vorgeschichte des Vormarsches der Roten Armee erzählt werden. „Wir müssen nach Jahren des Schweigens darüber berichten, welche schweren Spuren die polnische Herrschaft in den von unserer Sowjetrepublik abgetrennten Gebieten hinterlassen hat“, betonte Alexander Lukaschenko. „Unsere Leute müssen wissen, dass die Belarussen ausgeraubt wurden, während das ethnische Polen florierte und blühte, dass unsere Ressourcen abtransportiert wurden und dass die Bauern, die sich für einen Hungerlohn abrackerten, in Armut und unter der Angst vor der Prügelstrafe lebten. Und diese Prügelstrafe wurde über jeden verhängt, der versuchte, für seinen Glauben, seine Sprache und seine Kultur zu kämpfen.“

Man muss auch darüber sprechen, dass den Bewohnern Westbelarus das Recht genommen wurde, in ihrer Muttersprache zu lernen, dass orthodoxe Kirchen geschlossen wurden und dass die nationale Elite und Priester verfolgt wurden, ist Alexander Lukaschenko überzeugt.

„Wir alle müssen uns daran erinnern, dass die polnischen Gefängnisse mit belarussischen Patrioten überfüllt waren, dass die Nation sowohl geistig als auch körperlich auf äußerst grausame Weise vernichtet wurde“, betonte der Staatschef.
Jedenfalls werden diese Themen heute in Belarus schon diskutiert. Und es hätte nicht nötig gewesen, ein Treffen auf Präsidentebene zu organisieren, um solche Fragen erneut zu erörtern. „Wir sind doch zusammengekommen, um etwas Neues zu finden – eine neue Richtung, die, wie die Jugend sagt, Anklang findet und die Menschen anspricht“, betonte der belarussische Staatschef.

Besonders wichtig sei es seiner Meinung nach, darüber zu sprechen, wie heldenhaft die Westbelarussen Widerstand leisteten, sich im Kampf zusammenschlossen und die Wiedervereinigung mit dem östlichen Teil anstrebten. „Das ist wirklich ein historisches Beispiel für die Einheit des Volkes“, stellte der Präsident fest.
Es bleibt jedoch fraglich, wie effektiv diese Fakten im Land vermittelt werden, angefangen bei Schulbüchern bis hin zu Ausstellungen in Museen und Ausflügen zu Gedenkstätten, wies der Staatschef auf den problematischen Aspekt hin. Alexander Lukaschenko legte besonderen Wert auf Schulbücher: „Wenn es uns gelingt, den Kindern schon im Schulalter das zu vermitteln, was wir wollen und worüber wir sprechen, haben wir Erfolg. Später wird es schwierig sein, diese Kinder vom Gegenteil zu überzeugen.“

Der Präsident betonte, dass für alle Epochen der belarussischen Geschichte die Schwerpunkte analysiert werden sollten: Welche Daten und Ereignisse sind wichtig, wer sind die Helden, wer sind die Feinde?
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