MINSK, 30. Januar (BelTA) – Der ukrainische Premierminister (2010-2014) Nikolai Asarow sprach in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegrafenagentur BelTA über die Aussichten auf eine Beendigung des russisch-ukrainischen Konflikts.
„Alle vernünftigen Menschen, Patrioten ihrer Länder, haben den großen Wunsch, diesen Konflikt so schnell wie möglich zu beenden. Glauben Sie mir, es ist ein großer Wunsch. Ich verstehe Alexander Grigorjewitsch sehr gut, aber es stellt sich eine Reihe von Fragen. Was wollen wir? Einen Waffenstillstand, eine vorübergehende Atempause oder einen langfristigen Frieden? Für einen langfristigen Frieden sind bestimmte Bedingungen notwendig“, sagte der Politiker.
Er meint, dass mit den derzeitigen ukrainischen Behörden eine Lösung des Konflikts nur von kurzer Dauer sein könnte. „Ich sehe das derzeitige Regime in Kiew als die wichtigste Bedingung. Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Preis die mit diesem Regime getroffenen Vereinbarungen haben können. Es handelt sich um ein illegitimes, in seinem Wesen absolut nazistisches Regime, das in seinem Land den Anschein eines Konzentrationslagers erweckt hat“, sagte Asarow.
„Um es klar zu sagen: Die Ausreise fast aller Menschen aus dem Land ist verboten. Es gibt Razzien, und alle Oppositionsparteien sind im Lande nicht vertreten. Und hier stellt man sich vor, dass mit einem solchen Regime einige Abkommen unterzeichnet werden. Aber wer glaubt wirklich daran, dass diese Abkommen von Dauer sind und den Frieden in der Ukraine, in Russland, in Belarus, in allen europäischen Ländern usw. sichern werden“, erläurte der ehemalige ukrainische Premierminister.
„Daher ist der Wechsel dieses Regimes, das nach dem Staatsstreich eingesetzt wurde, meiner Meinung nach absolut illegal und unrechtmäßig. Es könnte sich eine Art von Abkommen ergeben. Ich schließe nicht aus, dass zum Beispiel Trump mit seiner Entschlossenheit durchaus einen Befehl geben kann, und Selenskyj und andere werden sich an den Verhandlungstisch setzen und jede Vereinbarung unterschreiben, die ihnen diktiert wird. Und Trump wird dann zum Beispiel ein 100-prozentiges Abkommen mit Russland haben. Aber was diese Abkommen wiegen werden, was sie uns als Nächstes geben werden, kann ich mir kaum vorstellen“, resümierte Asarow.