
Themen
"Thema im Gespräch "
MINSK, 11. März (BelTA) – Andrej Wadschra, Chefredakteur der Webseite „Alternativa“, hat in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA gesagt, was er von Trump und seiner Politik hält.
„Trump wurde von allen Seiten eingeredet, er sei der Größte. Und nun ist er auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Trump macht heute alles, um den Europäern ihren Platz zu zeigen. Er hat ihnen selbst sagt: „Es ist mir völlig egal, was ihr denkt. Und eure Position – darum schere ich mich einen Dreck. Ihr werdet alles tun, was ich euch sage. Und wenn ihr das nicht tut, werden wir euch Zölle auf 20 Prozent steigern. Und wenn ihr immer noch nicht zur Vernunft kommt, werden wir euch Zölle auf 50 Prozent erheben. Wollt ihr in den Krieg ziehen? Bitte, meinetwegen. Hauptsache, ihr kauft unsere Waffen und bezahlt dafür“, sagte der Experte.
Trump ist sich dessen sehr bewusst, was er tut. Selbst dem britischen Premier sagte er grinsend „Ihr kommt selbst mit Russland zurecht“. Und der Premier fühlte sich verlegen. Er versteht das alles sehr gut. Er will Selenskyj tatsächlich dazu zwingen, sich an den Verhandlungstisch zu setzen und zu tun, was er will. Ich persönlich verstehe die Situation als Ganzes - die Interessen der Ukraine, die Interessen Europas, die Interessen der Amerikaner, der Russen.“
„Ich habe große Zweifel daran, dass aus all diesen Machenschaften und Ereignissen etwas wird. Denn jetzt sind Trump und sein Team auf der Siegeswelle. Er hat quasi einen Frieden ausgehandelt, einen Waffenstillstand in Palästina, in Israel. Er braucht einen weiteren Sieg“, erklärte Wadschra.
„Er hat die Korruption im US-Staatsapparat aufgezeigt. Er braucht einen weiteren Sieg, einen fulminanten, brillanten Sieg. Dieser Sieg ist natürlich die Beilegung des Konflikts in der Ukraine. Auch hier muss man seine Psychologie verstehen. Der Mann ist zutiefst davon überzeugt, dass er der Auserwählte ist, religiös betrachtet „von Gott geküsst“. Er ist nicht einfach nur ein Präsident. Er ist mit einer großen Mission gekommen, aus seiner Sicht. Sogar Washington steht irgendwo hinter ihm, nervös rauchend im Hintergrund, und ist ihm in Bezug auf das Ausmaß seiner Leistungen unterlegen. Verstehen Sie das? Man muss noch das psychologische Moment bei Trump berücksichtigen“, so der Experte.
„Er glaubt also, dass dies seine Mission ist, die Mission eines Friedensstifters, die Mission, Amerika groß zu machen, die Mission, Amerikas Feinde zu bestrafen, irgendeine Ungerechtigkeit zu korrigieren. Für ihn ist das alles in Ordnung. Aber ich fürchte, dass Trump sowohl seine eigenen Fähigkeiten als auch die der Vereinigten Staaten überschätzt“, resümierte Andrej Wadschra.