MINSK, 26. Januar (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko rechnet damit, das russische Raketensystem „Oreschnik“ nach dessen Erhalt näher an Smolensk zu stationieren. Das sagte der Staatschef auf einer Pressekonferenz in Minsk.
„Dort, näher an Smolensk. Ich denke so. Und wir werden es sehen. Wir brauchen eine gewisse Distanz. Es ist schlecht, wenn die Ziele sehr nah sind. Aber auch, wenn sie sehr weit weg sind, können sie weniger Last tragen. Deshalb denke ich an einen Standort in Ihrer Nähe (Russland — Anm. BelTA). Außerdem ist es eine gemeinsame Waffe. Aber ich sage nicht, dass in der Nähe von Smolensk. Ich denke es nur jetzt“, sagte der Staatschef.
Auf die Frage nach dem Zeitpunkt der Oreschnik-Lieferung an Belarus erklärte Alexander Lukaschenko, er und Wladimir Putin hätten die Bedingungen nicht festgelegt. „Erstens ist es nicht dringend. Natürlich verstehe ich, dass Russland auch dieses „Oreschnik“ braucht und so weiter. Und dann ist es nicht so einfach. Als ich von „10 Komplexen“ sprach, habe ich gescherzt. Das ist verrücktes Geld. Und die russische Industrie produziert nicht nur Oreschnik. Das ist mir klar. Ein „Oreschnik“-Komplex reicht aus, um Belarus zu schützen. Aber Russland braucht sie auch. Und wir haben uns nicht auf einen konkreten Zeitrahmen geeinigt. Wir haben genug (andere Waffen - Anm. BELTA), damit Belarus sich selbst verteidigen kann“, sagte der Präsident.
„Wenn nötig, werden wir etwas aus Russland mitnehmen und darum bitten. Und wenn es einen Notfall gibt und wir „Oresсhnik“-Komplexe brauchen, werden wir sie aus Russland holen - die, die sie heute haben. Wir haben eine gemeinsame Gruppierung von Belarus und Russland, um dieses Gebiet zu schützen. Was auch immer für ein Krieg in der Ukraine geführt wird, wir haben diese Gruppierung“, fügte der Präsident hinzu.
Er wies auch darauf hin, dass die Pläne zur Stationierung von Oreschnik in Belarus eine Reaktion auf den Wunsch und die Möglichkeit der Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Europa sind. „Wenn sie sich also weigern, dann sage ich zu meinem älteren Bruder: 'Lass uns durchhalten.' Es spielt keine Rolle, ob sie in Smolensk oder Orscha stehen werden. Das ist für uns nicht wichtig. Aber für uns ist es wichtig, dass amerikanische Mittelstreckenraketen das europäische Territorium nicht erreichen, weil sie mit einer nuklearen Komponente ausgestattet werden können“, sagte der belarussische Staatschef.
Ihm zufolge wird die erste „Oreschnik“-Rakete stationiert, sobald sie in Russland hergestellt ist.