
MINSK, 8. August (BelTA) - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich in einem Interview mit dem amerikanischen Magazin Time über die Möglichkeit eines Treffens mit US-Präsident Donald Trump geäußert.
Der Staatschef wurde gefragt, ob sein Treffen mit dem amerikanischen Staatschef als eines der Ergebnisse des Dialogs mit den US-Vertretern, die vor kurzem Minsk besucht haben, möglich ist.
Alexander Lukaschenko sagte, dass ein solches Treffen im Moment nicht auf der Tagesordnung steht, obwohl es für Donald Trump sehr wichtig sein könnte. „Es wäre wirklich sehr nützlich, sich zu treffen, wenn er in seinen Aussagen zur Innen- und Außenpolitik aufrichtig ist“, sagte der Präsident von Belarus. „Denn im Gegensatz zu Ihnen allen, die ihm um den Bart gehen, würde ich ihm die Augen für viele Dinge öffnen. Auch über die amerikanisch-russischen Beziehungen, insbesondere über den Konflikt in der Ukraine. Und natürlich über die belarussische Position.“

Der Staatschef fügte hinzu, dass er im Allgemeinen gut zu Donald Trump eingestellt ist und sich öffentlich für ihn ausgesprochen hat, als Präsident Biden in den USA an der Macht war und eine ganze Kampagne gegen Trump gestartet wurde. „Ich habe Ihre sogenannte Demokratie, Ihren Präsidenten Biden, offen kritisiert und Trump unterstützt. Es war eine Blamage, wie Sie mit Trump bis zu den letzten Präsidentenwahlen umgegangen sind“, betonte er.
Gleichzeitig kritisiert der belarussische Präsident nun aber auch Donald Trumps Handlungen und Äußerungen in der Öffentlichkeit. Sie sind oft widersprüchlich oder unbegründet, was bedeutet, dass sie nicht ernst genommen werden und kein Vertrauen erwecken. Eines der jüngsten Beispiele sind seine zahlreichen Äußerungen in den Medien über die Absicht der USA, anderen Ländern Zölle zu verhängen. „Sie haben wahrscheinlich keine andere Politik als die Einführung von Zöllen. Und Zölle sind eine Sache am Morgen und eine andere am Abend. Aber bevor Sie über Zölle sprechen und sie dann wieder abschaffen und Ihre Erklärungen dementieren, sollten Sie sich damit auseinandersetzen. Das ist nicht so schwierig“, so Alexander Lukaschenko.
Seiner Meinung nach liegt einer der Gründe dafür im Charakter des amerikanischen Staatschefs, weshalb sich die Menschen in seinem Umfeld nicht trauen, offen und kritisch über bestimmte Entscheidungen und Äußerungen von Donald Trump zu sprechen. Dieses Thema wurde insbesondere während des Besuchs von US-Vertretern in Minsk und ihres Treffens mit dem Präsidenten von Belarus angesprochen. Alexander Lukaschenko erzählte von einer der Episoden: „Wir haben lange diskutiert und geredet. Dann habe ich scherzhaft gesagt: „Wissen Sie, Sie brauchen einen Diktator in den Vereinigten Staaten von Amerika.“ „Nein, wir haben schon genug eigene.“ Ich habe geantwortet: „Doch brauchen Sie einen. Ich spreche über meine Kandidatur. Ich würde Ihrem Präsidenten vieles sagen.“
