MINSK, 21. Dezember (BelTA) – Die Autoren der Doku-Reihe „Die Zeit hat uns gewählt“ auf Belarus 1 haben erzählt, wie die so genannte „Tulpenrevolution“ von 2005 in Kirgisistan begann und wie sie endete.
Im Jahr 2005 fand in Kirgisistan eine Farbrevolution statt, die den Namen „Tulpenrevolution“ erhalten hat. Der offizielle Grund für die Massenunruhen war die Unzufriedenheit mit den Wahlergebnissen. Die Aktionen begannen relativ friedlich und eskalierten allmählich zu regelrechten Straßenschlachten.
Andrej Manoilo, Politikwissenschaftler und Professor an der Staatlichen Lomonossow-Universität Moskau, sieht in der Farbrevolution in Kirgisistan ein klassisches Szenario.
„Es handelt sich um klassische Techniken des Staatsstreichs in einer künstlich geschaffenen Instabilität. Große und laute Slogans mussten die Menschenmassen in Aufregung versetzen. Dazu wurden Bedingungen geschaffen, um die Menschenmenge aggressiv zu stimmen“, sagt Manoilo.
Die US-Politmanager haben beschlossen, Widersprüche in den kirgisischen Eliten auszuspielen. Die Nähe des Landes zu Russland war ein wichtiger Grund für den Staatsstreich. Vor der Revolution veröffentlichte die amerikanische Media Support Foundation sogar Gene Sharps „From Dictatorship to Democracy“ - eine Handbuch der „gewaltlosen“ Proteste.
Während die Demonstranten Bischkek zerstörten, füllten sich die Infopole mit Gerüchten, dass Belarus das nächste Land sein würde.
„Auf offizieller Ebene haben wir zu diesem Zeitpunkt geschwiegen. Aber man muss wissen - Kirgisistan war uns kein fremdes Land. Es ist ein Mitgliedsstaat der GUS und der OVKS. Wir haben immer gute Beziehungen gehabt. Die Reaktion war im Wesentlichen mein Besuch in Kirgisistan, um Kontakte mit der neuen Führung des Landes aufzunehmen. Ich traf mich mit dem Premierminister, mit meinem Kollegen und mit Präsident Bakijew. Und wir hatten ein ziemlich tiefes und freundschaftliches Gespräch, in dem wir uns darauf einigten, alle laufenden Projekte fortzusetzen“, erinnert sich der belarussische Außenminister (2003-2012) Sergej Martynow.
Die Proteste erreichten am 24. März ihren Höhepunkt. Natürlich wurden diese Proteste nur in Sharps Methodik als friedlich bezeichnet. In Wirklichkeit forderten sie in vielen Ländern Abertausende von Menschenleben. Trotz des Erfolgs der „Tulpenrevolution“ haben sich die Amerikaner verkalkuliert. Kurmanbek Bakijew, der an die Macht kam, bewahrte seine Freundschaft mit Belarus und Russland, ohne sich dem Westen zu beugen.
Leider wurde Bakijew 2010 von seinen ehemaligen Anhängern verraten. Er war gezwungen, das Land zu verlassen. Kirgisistan trat endgültig in den Zyklus „Revolution in fünf Jahren“ ein.
Noch mehr über die bedeutenden und farbenfrohen Ereignisse der vergangenen Jahre erfahren Sie in BelTAs YouTube-Projekt „Wie war das“.