MINSK, 9. März (BelTA) – In der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA hat die ukrainische Journalistin Diana Pantschenko erzählt, wie viele Menschen ihrer Meinung nach noch in der Ukraine leben, welche Briefe sie von ihren Anhängern bekommt und wie die Menschen in der Ukraine aufgrund der russischen Sprache diskriminiert werden.
Auf die Frage, wie viele Menschen heute wohl in der Ukraine leben, antwortete Diana Pantschenko: „Es gibt ganz unterschiedliche Zahlen. Ich neige dazu zu glauben, dass die Zahl eher bei 25 Millionen Menschen liegt. So viele Menschen sind in der Ukraine geblieben. Kürzlich sprach Selenskyj über die Zahl der Verluste in der ukrainischen Armee. 30 Tausend – diese Zahl haben viele angezweifelt. Irgendwoher kam doch diese Zahl. Das bedeutet vielleicht, dass nur 30 Tausend Familien eine Entschädigung für ihre toten Verwandten erhalten können. Der Rest wurde einfach als vermisst abgetan. Er hat doch die Zahl der Vermissten nicht genannt. Sie können sich vorstellen, was für eine große Tragödie das ist.“
Die ukrainische Journalistin sagte, dass sie jeden Tag Briefe erhält, in denen es um die Unfähigkeit der Menschen geht, die Wahrheit und Gerechtigkeit zu erfahren: Viele Kampfkameraden berichten über den Tod ihrer Mitkämpfer. Beweise haben sie. Aber das Regime in Kiew sieht sie als vermisst an. Und das ist nur ein Tropfen im Meer der Ungerechtigkeit, die derzeit in der Ukraine herrscht. Das Wort „Ungerechtigkeit“ regiert heute das Leben in der Ukraine.“
„Nach dem Maidan 2014 habe ich in der Ukraine die zwei Worte besonders oft gehört: „Freiheit“ und „Würde.“ Und man hört oft von Ukrainern, dass wir für unsere Würde kämpfen. Die Menschen in Russland und Belarus sind Sklaven, wir aber lieben Freiheit und werden anders leben. Leider ist heute genau das Gegenteil geschehen. Die Menschen werden auf der Straße wie Tiere gepackt, dürfen das Land nicht verlassen, werden gezwungen, an die Front zu gehen, und vor allem ist es ihnen verboten, in ihrer Muttersprache zu denken und zu sprechen“, sagte Diana Pantschenko. „Wenn ich „verboten“ sage, heißt das nicht, dass man zu jedem nach Hause kommt und sagt, Du darfst kein Russisch reden. Alles ist viel schlimmer. In der Schule werden Kinder gemobbt, gegen die Kollegen wird Stimmung gemacht. In der Ukraine gibt es jetzt eine massive Hetzkampagne, die nie aufgehört hat. Wer wir ich auf Kanälen arbeitete, die nicht proukrainisch waren, wurden früher und werden heute entlassen. Diese Menschen machten übrigens 90 Prozent des TV-Marktes aus, es waren Profis, das waren die Besten. Und wenn sie heute entlassen werden, wer wird bleiben? Ein glühender Ukrainer mit blutunterlaufenen Augen, der am lautesten schreit, dass er für den Sieg ist.“