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23 Juli 2024, 22:12

"Ich habe mein Kind verloren". Was Frauen über die Grausamkeiten der lettischen Sicherheitsmänner

MINSK, 23. Juli (BelTA) - In der Doku "Unmenschen" des Fernsehsenders "Belarus 1" berichten Flüchtlinge aus dem Irak, dem Kongo und Somalia von Misshandlungen und Grausamkeiten durch lettische Sicherheitsmänner an der Grenze zu Belarus.

Der Film "Unmenschen" zeigt die Geschichten von Migranten, die in den Grenzgebieten Litauens, Lettlands und Polens gelitten haben. Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Kongo, Marokko und anderen Ländern berichten von Gräueltaten, deren Opfer oder Zeugen sie im Grenzgebiet wurden.

Eine sechsköpfige Familie, die aus dem Irak nach Deutschland geflohen war, wurde Opfer europäischer Sicherheitsmänner. Lettische Grenzschützer schlugen sie und drängten sie nach Belarus. Auch die Kinder blieben nicht verschont.

"Ich habe große Angst davor, wie die Armee meine Kinder behandelt. Ich habe Angst vor dem Tod. Ich habe Angst um die Kinder. Sehen Sie sie mal an, sie sind zehn Jahre alt", erinnert sich eine Frau namens Khadil mit Tränen in den Augen. Der Junge Ali kann seine Tränen nicht zurückhalten, wenn er sich an den Vorfall erinnert, denn er war sicher, dass er diese Nacht nicht überleben würde.

"Es ist einfach inakzeptabel, wehrlose Menschen zu schlagen. Wir sind schon so lange ohne Nahrung und Wasser. Schreckliche Dinge sind uns widerfahren. Wir waren so verängstigt. Es gibt keinen Respekt für uns. Wir wurden wie Tiere geschlagen", erzählt ein Mann namens Hasan von den Grausamkeiten der lettischen Grenzsoldaten. Nicht nur mit Händen und Füßen, auch mit Elektroschockern.

Auch Cousins aus der Demokratischen Republik Kongo berichten von Taser-Einsätzen. "Sie haben uns mit Tasern geschlagen, geschubst und dann wieder geschlagen. Ich war total verprügelt. Wir konnten nicht mehr laufen", schreit eine der Frauen. Im Kongo töteten Mitglieder einer Terrorgruppe ihr Kind, und auf dem Weg nach Europa wurde sie von lettischen Grenzschützern brutal angegriffen. Jetzt können die Frauen ohne Hilfe nicht mehr auf die Beine kommen.

Auch die 18-jährige Maryam aus Somalia hat ein Kind verloren. Aber nicht in ihrem Heimatland, das als eines der unsichersten der Welt gilt, sondern an der Grenze zu einem "zivilisierten" europäischen Staat. "Ich bin mit meinem Mann aus Somalia geflohen. Wir wollten nach Holland kommen. Ich habe mein Baby an der Grenze verloren. Es ist nicht mehr da", erzählt das junge Mädchen von ihrer Tragödie.

Mariam wurde in der Nähe der Grenze zu Lettland im Kreis Werchnedwinsk von Einheimischen gefunden, die ihren Hilferufen gefolgt waren. Die Ärzte sagten, dass innerhalb weniger Stunden nicht nur der Fötus, sondern auch Maryam selbst aufgehört hätte zu schlagen.  Heute will sie sich auf keinen Fall an das Geschehene erinnern.

"Die Frau war wirklich in einem sehr ernsten Zustand, in Soporose. Die Tachykardie lag bei 150-155, die Analysen waren extrem schlecht - Leukozytose 47 bei einer Norm von 10-12 bei Schwangeren. Da der Geburtskanal für eine natürliche Geburt nicht bereit war, wurde beschlossen, eine chirurgische Entbindung durchzuführen und die Patientin aufgrund ihres Allgemeinzustandes an ein Beatmungsgerät anzuschließen", sagte die stellvertretende Chefärztin des Witebsker regionalen klinischen Entbindungskrankenhauses Nr. 2, Waleria Semenjowa, über den Zustand von Maryam.
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