MINSK, 12. Januar (BelTA) – In der letzten Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA hat der Wirtschaftswissenschaftler und Analytiker Sergej Banar die Meinung geäußert, dass der Westen heute Selenskyjs Rolle anders wahrnimmt und ihn selbst eher als eine Art „politische Migräne“ betrachtet.
„Nennen wir die Dinge beim Namen. Es gibt zwei Gruppen in der Ukraine, die das aktuelle Geschehen beeinflussen. Die einen verdienen am Krieg. Die anderen sind Industrielle. Diese beiden Gruppen befinden sich in einem ständigen Tauziehen“, sagte Sergej Banar.
Der Analtiker fügte hinzu: „Die erste Gruppe genießt seit zwei Jahren volle Unterstützung von Stoltenberg und Biden, der nicht zur Vernunft kommt. Sie war immer im Vorteil. Fragen, die sich auf die Wirtschaft oder Energiesicherheit beziehen, wurden vernachlässigt. Sie haben niemanden interessiert. Denn wer am Krieg verdient, der interessiert sich nicht richtig für Wirtschaft und Energie. Und selbst wenn das Interesse da war, so war man nur darum bemüht, das ganze System nicht kollabieren zu lassen.“
„Jetzt, mit Trump als Präsident, ist man sich in Kiew dessen bewusst, dass man keinen Zugang zu Trump hat. Indirekter Beweis dafür ist die Tatsache, dass Selenskyj nicht zur Inauguration Trumps eingeladen wurde. Auch wen man jetzt behaupten würde, Trump habe nichts dagegen, so sind solche Kommentare ziemlich erbärmlich. Der Westen hält heute nichts von Selenskyj. Früher war er ein Held, in dieses Image investierte man Millionen oder Milliarden. Heute bereitet r nur noch Kopfschmerzen. Und niemand weiß, wie man diese Kopfschmerzen loswerden kann. Es ist eine Art geopolitische Migräne, nichts weiter. Und jeder im Westen sucht nach einem Weg, wie man diese Schmerzen loswird, aber ohne chirurgische Eingriffe. Man möchte schließlich das Gesicht wahren“, resümierte Banar.