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21 Dezember 2021, 20:05

Botschafter: Belarus hoffte auf eine gemeinsame Lösung der Migrationskrise

MINSK, 21. Dezember (BelTA) – Belarus hatte die Hoffnung, dass es eine gemeinsame Lösung für die aktuelle Migrationskrise geben kann. Diese Hoffnung ging aber nicht in Erfüllung. Das sagte Botschafter der Republik Belarus in Finnland und Dänemark Alexej Samossujew im Interview mit der dänischen Zeitung Politiken.

Der belarussische Diplomat hat alle Vorwürfe zurückgewiesen, dass die belarussischen Sicherheitskräfte die Flüchtlinge an der Grenze gezwungen haben, Steine und Blendgranaten auf polnische Soldaten zu werfen. „Auch wenn es stimmt, dass sich bei diesen Vorfällen neben den Flüchtlingen belarussische Militärs befanden, so war ihr Ziel, die Menschen zu schützen“, betonte Samossujew. Belarussische Grenzer seien bereit, wie ihre polnischen Kollegen Gewalt und Waffen gegen die Geflüchteten einzusetzen, um sie von der Grenze wegzujagen.

Vielerlei Informationen und Berichte über den gewaltsamen Umgang belarussischer Grenzsoldaten mit den Flüchtlingen an der Grenze bezeichnete der Diplomat als „unglaubwürdig.“ „Solche Zeugnisse stammen von jenen Menschen, die sich auf der westlichen Seite der Grenze befinden und womöglich von den dortigen Mächten abhängen. Wer weiß, vielleicht werden sie zu solchen Aussagen gezwungen. Polnische und litauische Behörden haben keine Beweise.“

Belarus habe die Hoffnung gehabt, dass es eine gemeinsame Lösung für die aktuelle Migrationskrise geben könne. Aber das sei nicht möglich gewesen, meinte der Botschafter. „Als es kälter wurde und Polen seinen gewaltsamen Umgang gegen Migranten nicht abbaute, hat Belarus beschlossen, die Flüchtlinge im Transport- und Logistikzentrum unterzubringen.

Unsererseits tun wir alles Mögliche, um dieses Problem zu lösen. Wir helfen den Menschen bei der Heimkehr oder beraten sie vor Ort, wenn sie andere Entscheidung treffen wollen. Das Problem besteht darin, dass die meisten von ihnen in die EU einreisen wollen. Wenn wir uns mit den EU-Politikern an einen Verhandlungstisch setzen kännten, könnten wir vielleicht die Einrichtung humanitärer Korridore aushandeln, um die aktuelle Krise endgültig zu lösen“, sagte Alexej Samossujew.

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