MINSK, 28. Oktober (BelTA) – Der erste stellvertretende Premier Russlands Denis Manturow hat die Bereitschaft Russlands bestätigt, die Finanzierung gemeinsamer Projekte mit Belarus zu erhöhen. Das erklärte er auf die Frage eines BELTA-Korrespondenten nach seinem Treffen mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko.
„Wir haben mit Alexander Lukaschenko die Projekte besprochen, für die Russland ein Darlehen von mehr als 100 Mrd. RUB bereitgestellt hat. Das betrifft vor allem Mikroelektronik, Chemie, Metallurgie, Maschinenbau - wo wir eine gemeinsame Nutzung von Produkten sehen, die in Belarus hergestellt werden“, sagte der erste stellvertretende Vorsitzende der russischen Regierung.
Darüber hinaus wurde beim Treffen mit dem Präsidenten die Umsetzung des Dekrets Nr. 3 des Unionsstaates über die gemeinsame Industriepolitik im Hinblick auf den Einsatz von Maßnahmen und Instrumenten der finanziellen Unterstützung der beiden Staaten erörtert. „Wir sind zum Schluss gekommen, dass die Arbeit gut vorangeht. Ein Programm (öffentlicher Verkehr) wurde bereits umgesetzt, für die anderen acht Programme hat die belarussische Seite einen Vorschlag unterbreitet. Wir werden diese Arbeit zügig abschließen und ein gemeinsames Format und einen Zugang zu den Finanzinstrumenten schaffen“, sagte Denis Manturow.
Das Thema einer möglichen Aufstockung der Finanzierung gemeinsamer Projekte wird bei den Gesprächen mit dem belarussischen Premier Roman Golowtschenko und dem zuständigen Vizepremier der belarussischen Regierung weiter erörtert werden. Der erste stellvertretende Vorsitzende der russischen Regierung plant auch einen Besuch der Unternehmen BelAZ und BelGee. „Dies wird auch eine zusätzliche Gelegenheit bieten, zu verstehen, wo wir die Industriekooperation ausbauen könnten, einschließlich möglicher zusätzlicher Finanzierungsquellen für diese Projekte“, sagte Denis Manturow.
„Bisher haben wir nur einen vorläufigen Vorschlag (von der belarussischen Seite - Anm. BelTA) zu diesem Teil erhalten. Ich gehe davon aus, dass wir heute über dieses Thema ausführlich sprechen werden“, sagte er.
Auf die Frage, ob Russland bereit ist, die Finanzierung gemeinsamer Projekte mit Belarus zu erhöhen, wenn ein gegenseitiges Interesse besteht, antwortete Denis Manturow: „Natürlich. Dabei wird es in erster Linie darauf ankommen, dass die von belarussischen Unternehmen herzustellenden Produkte für den russischen und belarussischen Markt bestimmt sind. Wenn die Kompetenz eines belarussischen Unternehmens höher ist als in Russland, werden wir uns gemäß der vor einiger Zeit getroffenen Vereinbarung auf die Kompetenzen der belarussischen Partner verlassen.“ Dieser Ansatz gelte für verschiedene Bereiche, nicht nur für den Maschinenbau, sondern zum Beispiel auch für die chemische Industrie, so er.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir weiterhin Lösungen für solche gemeinsamen Projekte finden werden. Das industrielle Zusammenwirken zwischen unseren Ländern entwickelt sich aktiv, vor allem heute, wo der Westen versucht, maximalen Druck auf Russland und Belarus auszuüben, was die Lieferung von technologischen Ausrüstungen, Komponenten und Einheiten angeht. Wir haben uns die Aufgabe gestellt, das Niveau der technologischen Souveränität zu erreichen, das es uns erlaubt, über eigenes Anlagevermögen (d.h. Werkzeugmaschinen, Ausrüstungen), eigene Einheiten und Komponenten zu verfügen, um die Herstellung der für unser Land notwendigen Industrieprodukte zu gewährleisten“, betonte Denis Manturow.