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Gesellschaft
30 April 2024, 10:21

„Es mangelt an Adrenalin“: Warum rekrutieren ukrainische Spezialdienste belarussische Jugendliche?

MINSK, 30. April (BelTA) – In der ONT-Doku „Kinder im Visier: vom Feind rekrutiert“ haben die Autoren darüber erzählt, wie die ukrainischen Geheimdienste belarussische Teenager als künftige Terroristen anwerben.

Der Film erzählt reale Geschichten belarussischer Jugendlicher, die auf die Methoden der ukrainischen Spezialdienste hereingefallen sind.

Einer von ihnen ist Daniil Garasim (2005). „Der erste Auftrag war, in die Stadt Ossipowitschi zu fahren und ein Paar Foto- und Videoaufnahmen von der Raketenartillerie-Brigade zu machen“, sagt der Junge. „In jenem Moment, als ich die Brigade fotografierte, dachte ich nicht, dass ich etwas Schreckliches tat. Ich dachte, na ja, ich schaue mal, mache einige Fotos und Videos von den Maschinen, wie sie sich von Garage zu Garage bewegen - und das war es“.
 
Am 29. Dezember 2023 sagte Daniil Garasim seinen Eltern, er werde zu einem Kunden fahern, um „Sofa zu reparieren“. In der Tat kaufte er einen Bahnticket bis Ossipowitschi. Er musste für jeden Schritt seinen Beratern Rechenschaft ablegen. 

„Ein gehorsamer Junge“, charakterisieren ihn seine Eltern. Er war gerade 18 Jahre alt geworden. Daniil tat wirklich ganz gehorsam alles, was man ihm befahl: Er bestätigte jede seine Bewegung, übergab Geodaten, markierte bestimmte Orte. Eine perfekte Marionette in den Händen von erfahrenen Betreuern.

Einige Monate zuvor hatte Daniil begonnen, stundenlang im Internet zu surfen und YouTube-Kanäle zu durchstöbern. „Das waren verschiedene Kriegsvideos. Dazu noch Lernvideos: wie man sich im Kampf benimmt, wie man sich hinlegt, einen Graben gräbt, wie man hinter einer Ecke hervorschaut“, erzählte er. „Ursprünglich sollte man mir einen Korridor von Gomel in die Region Tschernigow organisieren. Ich würde dort sitzen, auf die Einberufung warten. Dann würde ich dort als Kämpfer ausgebildet werden und in den Krieg ziehen. Das war hier also eine Prüfung, ob ich geeignet bin.“

Auf die Frage, warum er das alles tat, antwortete der Junge: „Ich weiß nicht. Vielleicht fehlte mir Adrenalin oder sonst was.“

Daniil Garasim wird sich vor dem Gesetz verantworten müssen. Er wird nach Artikel 356, Teil 1 des Strafgesetzbuches der Republik Belarus angeklagt. „Ich habe Staatsverrat begangen, indem ich Kontakt zu den Geheimdiensten eines anderen Landes aufgenommen und ihnen verschiedene Informationen übermittelt habe“, fügte er hinzu.
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