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Wirtschaft
26 August 2022, 09:50

Technologische Souveränität und Importsubstitution: Golowtschenko spricht über EAWU-Zukunft

TSCHOLPONATA, 26. August (BelTA) - Der belarussische Premierminister Roman Golowtschenko erklärte auf einer erweiterten Sitzung des Eurasischen Regierungsrates, dass die EAWU-Länder ehrgeizige Ziele für die Zukunft setzen müssen.

Roman Golowtschenko sagte, dass bei der gestrigen Sitzung in kleiner Runde aktuelle Themen sinnvoll diskutiert wurden. Ihm zufolge war das eine offene Diskussion, manchmal eine scharfe, aber wie immer eine konstruktive. "Ohne dass alle Probleme, sogar auch die unerwünschten, gelöst worden sind, sei es unmöglich, die von unseren Staatschefs im EAWU-Vertrag festgelegten Ziele zu erreichen. Seitdem hat man viel getan. Einige Hindernisse bleiben bestehen, aber sie sind nicht mehr so restriktiv wie früher. Die Hauptaufgabe auf dieser Etappe war, einen freien Markt für Arbeit, Kapital, Waren und Dienstleistungen zu schaffen. Ich denke, dass sie im Allgemeinen erfüllt worden ist", hat er erklärt.

Nach Ansicht des Premierministers ist es nun notwendig, sich mit der EAWU-Zukunft zu befassen. "Wir haben absolut Recht, wenn wir die Frage aufwerfen, dass wir, wenn wir eine Union und nicht nur ein Handelsabkommen haben, neue ehrgeizige, praxisorientierte Ziele setzen müssen. Das zielt darauf ab, unsere Unabhängigkeit zu stärken, nicht nur politisch, sondern auch technologisch, industriell und so weiter", betonte der Premierminister.

Roman Golowtschenko vertrat die Ansicht, dass die Ära der Globalisierung in der Weltwirtschaft zu Ende geht. "Es wird vorhergesagt, dass sowohl die weltweit ausbrechenden Sanktionskriege als auch die zunehmenden Spannungen zwischen den großen Volkswirtschaften der Welt dazu führen werden, dass jede Wirtschaftsunion versuchen wird, die Entwicklung und Produktion eines möglichst breiten Spektrums von Gütern in ihrem Gebiet zu sichern. Es wird zu einer allmählichen Neuordnung der Technologiemärkte und zu einer Re-Lokalisierung der Produktion wichtiger Güter kommen. Um eine innovative Wirtschaft aufzubauen, haben wir also keine andere Möglichkeit, als unsere eigene Importabhängigkeit zu stärken", ist er von der Überzeugung.

"Wie die Praxis gezeigt hat, ist es unmöglich, technologische Souveränität auf der Grundlage importierter Technologien und Komponenten aufzubauen. Es mag billiger sein, ja, aber wie wir gesehen haben, ist es strategisch nicht immer gerechtfertigt. In Anbetracht dieser Faktoren halte ich es für wesentlich effektiver und zweckmäßiger, das Problem der technologischen Souveränität auf der EAWU-Ebene zu lösen, indem wir die wissenschaftlichen, technologischen und produktiven Potenziale unserer Länder nutzen. Ja, wir reden viel darüber, aber es ist die höchste Zeit, zu konkreten Programmen überzugehen, die greifbare Ergebnisse bringen können", fasste der Premierminister zusammen.

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