Projekte
Staatsorgane
flag Samstag, 18 Mai 2024
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Gesellschaft
05 Mai 2024, 15:58

 „Früher unbekannte Informationen“: Generalstaatsanwaltschaft über Aufhebung des Geheimhaltungsvermerks

MINSK, 5. Mai (BelTA) - Strafverfahren sind eine wichtige Quelle von Archivinformationen bei der Untersuchung des Strafverfahrens wegen Völkermordes am belarussischen Volk, sagte Sergej Schikunez, stellvertretender Leiter der Abteilung für Aufsicht über besonders wichtige Strafverfahren der Generalstaatsanwaltschaft, in einer Talkrunde bei BelTA. 

„Als der Große Vaterländische Krieg zu Ende war, wurden die Vaterlandsverräter zur strafrechtlichen Verantwortung gezogen. „Vaterlandsverräter“ war damals der am öftesten erwähnte Artikel im Strafgesetzbuch, und wir haben im Laufe der Ermittlungen mehr als 40 Tausend solcher Strafverfahren im ganzen Land untersucht, darunter auch einige Fälle, in denen der Geheimhaltungsvermerk laut der geltenden Gesetzgebung aufgehoben wurde. Diese Strafsachen enthalten also neben Informationen über diesen oder jenen Verbrecher oder Verräter auch viele bisher unbekannte Informationen, die nach Kriegsende nicht veröffentlicht wurden, d.h. Informationen, die in den Strafakten aufbewahrt wurden.“

Die wertvollste Informationsquelle sind die Aussagen von Zeitzeugen. „Die meisten von ihnen sind schon sehr alt. Ein Jugendlicher, der während des Großen Vaterländischen Krieges alt genug war, um die Situation richtig einschätzen, ist heute im Durchschnitt 90 Jahre alt. Sehr viele Menschen, die bei klarem Verstand sind, erinnern sich an Details. Man stelle sich vor: Ein 80-Jähriger hat ein ganzes Leben hinter sich und so viele Erinnerungen. Wenn man mit ihm redet und ihm in die Augen schaut, spürt man einen großen Schmerz. Die Menschen sind durch die Hölle gegangen und haben dann das Land wieder aufgebaut. Und natürlich ist es sehr traurig, wenn diese Menschen jetzt sehen, was außerhalb der Grenzen unseres Landes geschieht, dass der Neonazismus versucht, sein Haupt wieder zu erheben“, sagte der stellvertretende Leiter. 

„Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns. Ich werde Ihnen sagen, dass wir so lange wie nötig ermitteln werden. Eines der Ziele der Ermittlungen ist es, alle am Völkermord Beteiligten vor Gericht zu bringen“, betonte Sergej Schikunez.

Abonnieren Sie uns auf
Twitter
Letzte Nachrichten aus Belarus