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Wirtschaft
11 März 2021, 16:10

Belarussische Industrie verzeichnet im CoV-Jahr 2020 Verluste im Wert von $1 Mrd.

MOSKAU, 11. März (BelTA) – Die belarussische Industrie hat im CoV-Jahr 2020 Verluste in Höhe von über $1 Milliarde verzeichnet. Das sagte der erste Vizeindustrieminister Sergej Gunko während des Rundtischgesprächs über negative wirtschaftliche Folgen der Coronavirus-Pandemie in der GUS.

„Die Coronavirus-Pandemie hat die belarussische Industrie im Jahr 2020 stark ausgebremst. Einschränkungen des Warenverkehrs und gekündigte Verträge führten zu den Verlusten, die das Industrieministerium auf über $1 Milliarde einschätzt“, sagte Gunko.

Er erinnerte daran, dass Belarus seine Wirtschaft nicht in den Lockdown geschickt und keine Betriebsschließungen angeordnet hat. Mit dieser Entscheidung hat der Staat im Gegensatz zu vielen anderen Ländern einen starken Rückgang der Produktion vermieden. „In den ersten zwei Monaten haben wir nicht nur die Regierungsbehörden, sondern auch die Unternehmen vollständig in ein „Kriegsregime“ überführt. Die Situation konnte sich innerhalb von wenigen Stunden abrupt verändern. Es gab Probleme mit den Lieferanten, mit dem Zahlungsverkehr, weil die Banken in den europäischen Ländern ihre Arbeit einstellten“, sagte der erste stellvertretende Minister. Deshalb habe man zunächst die europäischen Lieferanten wechseln und nach alternativen Partnern in der GUS suchen müssen.

Große Industriebetriebe mussten ihre Arbeit mit Blick auf die Einhaltung aller Hygienevorschriften neu organisieren. Das betraf vor allem Fließbandproduktion und Mehr-Schicht-Arbeit. „Manche Arbeitsvorgänge konnten per Fernarbeit gesteuert werden. Ein 24-Stunden-Betrieb wurde dadurch ermöglicht, dass manche Funktionen in anderen Sektoren dupliziert wurden, um die fachlichen Kompetenzen zu erhalten. In den ersten CoV-Monaten 2020 wurden viele Industriebetriebe quasi per Hand gesteuert“, erzählte Sergej Gunko.

„Gleichzeitig wurde die Aufgabe gestellt, die ausgefallenen Komponenten zu lokalisieren und zu ersetzen. In erster Linie haben wir angeordnet, die Produktion von medizinischen Geräten und Erzeugnissen, Nasen-und Mund-Schutz aufzunehmen“, betonte er. „Im Prinzip haben wir diese Phase ganz gut überstanden. Auch heute sind viele Unternehmen in jene Nischen vorgedrungen, die früher mit importierten Komponenten und importierten Geräten aus Drittländern versorgt wurden. Heute haben wir ein ziemlich gutes Niveau der Produktion von medizinischen Produkten in unseren heimischen Unternehmen erreicht.“

„Die Coronavirus-Pandemie wurde zum Stresstest für die gesamte Industrie und hat uns Engpässe und Lakunen aufgezeigt. In erster Linie waren sie damit verbunden, dass die herkömmlichen Kooperationsbeziehungen abgebrochen wurden. Vielleicht ist es an der Zeit, eine Karte der Industrialisierung innerhalb der GUS erstellen, sie mit Kompetenzen zu füllen und sogar irgendwo strategische Reserven zu schaffen. Übrigens, viele Fabriken in Belarus haben einen strategischen Mindestbestand an Komponenten, die notwendig sind, um eine reibungslose Arbeit im Lockdown-Modus zu organisieren.

Diese Industrialisierungskarte, die als Plan für die Kompetenztransfer dienen soll, ist heute absolut notwendig. Dadurch werden Volkswirtschaften einen Entwicklungsschub erhalten. Außerdem kann es eine Bewegung in Richtung einer tieferen Integration geben“, fügte der erste Vizeminister hinzu.

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