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Gesellschaft
13 August 2021, 15:55

Meinung: Jede Farbrevolution erfordert eine Menge Geld

MINSK, 13. August (BelTA) – Die westliche Taktik für einen schnellen Wechsel des politischen Regimes in Belarus war gescheitert, obwohl die besten westlichen Polittechnologen daran gearbeitet haben und die materielle sowie finanzielle Unterstützung kolossal war. Das sagte Dr. Andrej Manoilo, Professor an der Fakultät für Politikwissenschaften der MGU, während des Treffens im internationalen Medienclub "Format A-3".

„Hohe Maßstäbe der sozialen Gerechtigkeit, eine kleine Kluft zwischen Arm und Reich und eine hohe Lebensqualität - all das hat die Farbrevolution in Belarus unmöglich gemacht“, so der politische Analytiker. „Das geplante Szenario durfte jedoch eher aus technischen Gründen nicht aufgegangen sein. Jede Farbrevolution erfordert eine Menge Geld. Normalerweise kostet sie mindestens 50 Millionen Dollar. Lange vor den Wahlen im August 2020 hat man dieses Geld ins Land gebracht, in bar eingelöst und irgendwo gelagert. Früher waren es verschiedene Non-Profit- und Nichtregierungsorganisationen, die mit dieser Funktion betraut wurden. Sie erhielten das Geld und ließen es nicht in Umlauf, sondern froren es ein und warteten auf den richtigen Zeitpunkt. Als die Finanzaufklärung diese Geschäfte aufdeckte und zu stoppen versuchte, wurden die Betrugsschemata noch raffinierter. In jedem Fall konnten die Proteste auf dem ursprünglichen Intensitätsniveau nicht lange aufrechterhalten werden. Sie hätten so lange gedauert, bis ihnen das Geld ausgegangen wäre. Irgendwann sollten sie nachlassen.“

Auf die Frage, warum es keinen Dialog zwischen der Opposition und der Regierung gegeben hat, erwiderte der Experte, dass die Organisatoren der Massenproteste mit einer anderen Reaktion gerechnet haben. Aber es hat keinen Massenverrat gegeben.

Die westlichen Technologen mussten eine Pause einlegen, da alle Methoden und Taktiken einer Farbrevolution erfolglos ausprobiert wurden. „Es wird aber einen neuen Versuch unbedingt geben“, zeigte sich der Experte überzeugt.

„Seit Frühjahr 2020 gab es seitens der Opposition Versuche, Minister und Parlamentsabgeordnete für sich zu gewinnen. Dabei machte man vor nichts halt. Druck, Erpressung, Schikanen – alle Methoden waren ihnen recht. Aber es gelang ihnen nicht, die Eliten zu spalten und das belarussische Establishment zu demoralisieren. Die Versuche, einen Riss zu finden und die Führung des Landes zu spalten, waren erfolglos“, resümierte Wadim Gigin  Politikwissenschaftler und Dekan der Fakultät für Philosophie und Sozialwissenschaften der Belarussischen Staatlichen Universität.
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