MINSK, 28. April (BelTA) – Zieht man die aktuelle Situation mit der Sanktionspolitik in Betracht, kann der Handelsumsatz zwischen Russland und Belarus deutlich steigen. Diese Meinung äußerte Gouverneur des russischen Gebiets Woronesh Alexander Gussew bei seinem Treffen mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko.
Der Leiter des Gebiets Woronesh bedankte sich für die Einladung nach Belarus, für den herzlichen Empfang und das inhaltsvolle Geschäftsprogramm.
Die Delegation aus Russland besuchte die Maschinenbaubetriebe MAZ (Busse) und Belkommunmasch (Elektrotransport). „Es besteht ein gegenseitiges Interesse“, sagte Gussew. Im Gebiet Woronesh wird im Moment in Projekt zum Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur durchgeführt. Fahrzeuge, die in Belarus hergestellt werden, kann die Region sehr gut gebrauchen. „Ich denke, wir werden an den Punkt kommen, an dem wir Verträge abschließen und belarussische Technik kaufen. In erster Linie geht es um den elektrischen Verkehr als Grundlage des Personenverkehrs in Woronesh.“
Die russische Delegation besuchte auch das Alexandrow-Zentrum für Onkologie und medizinische Radiologie. Nach Angaben des Gouverneurs wird im Gebiet Woronesh ein umfassendes Versorgungssystem für Krebspatienten aufgebaut, auf die chirurgische Abteilung eine therapeutische Abteilung folgen. „Es liegt auf der Hand, dass die in diesem Zentrum gesammelten Erfahrungen für uns von großer Bedeutung sind. Wir haben vereinbart, dass unsere Ärzte hierher kommen, zu einem Austausch mit belarussischen Kollegen. Gestern haben wir auch gesehen, dass wir die medizinischen Anlagen, die in Belarus hergestellt werden, kaufen können. Es ist von guter Qualität und entspricht den Erwartungen und Anforderungen unserer Medizin“, sagte Alexander Gussew.
Nach seinen Angaben sollen die Verhandlungen in der Industrie- und Handelskammer bestimmte Ergebnisse hervorbringen. Man erwartet nicht zuletzt positive Auswirkungen auf den Handelsumsatz.
Die handelspolitische und wirtschaftliche Zusammenarbeit entwickelt sich dynamisch, so der Gouverneur. 2021 betrug der gegenseitige Handelsumsatz mehr als $348 Millionen, ein Anstieg um 30% gegenüber 2020 und der höchste Wert seit 2018. „Ich denke aber nicht, dass wir uns damit zufrieden geben sollten“, sagte der Gouverneur. „Wir gehen davon aus, dass der Handel und der wirtschaftliche Umsatz sicherlich zunehmen werden. Für dieses Jahr hatten wir ein Wachstum von bis zu 10% geplant, aber in Anbetracht der Sanktionen denke ich, dass wir viel ernsthaftere Möglichkeiten und Perspektiven haben“, fügte er hinzu.
Der gegenseitige Handels überstieg im vergangenen Jahr $348 Mio., die belarussischen Exporte machten $217 Mio. aus. Die wichtigsten belarussischen Exportgüter sind Käse und Hüttenkäse, Butter, Rindfleisch, Metallprodukte, Eisenmetallkonstruktionen, Kunststoffbehälter, Teile und Zubehör für Autos und Traktoren und andere Waren. Die Region Woronesh liefert nach Belarus Sonnenblumenöl, Sonnenblumenkerne, Margarine, synthetischen Kautschuk, Farbstoffe, Eisenmetallabfälle und -schrott, Platten, Bleche, Kunststofffolien und andere Produkte.
Zu Beginn dieses Jahres stieg der Handelsumsatz weiter an und lag im Januar-Februar 2022 bei über $58 Mio., was einer Steigerung von fast 58% gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 entspricht.
