Projekte
Staatsorgane
flag Freitag, 26 April 2024
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Wirtschaft
14 August 2020, 18:01

Intelligente Städte und Elektrotransport - Welche Bereiche werden dank IKW-Inbetriebnahme entwickelt

Der erste Strom im Belarussischen Atomkraftwerk soll im Herbst dieses Jahres erzeugt werden. Die Inbetriebnahme des ersten Energieblocks ist für das vierte Quartal mit seinem Anschluss an das Energiesystem des Landes geplant. Der Vorsitzende des Präsidiums der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Wladimir Gussakow, erzählte einem BelTA-Korrespondenten über die Vorteile des Kernkraftwerks für die belarussische Wirtschaft und die Richtungen, die durch seine Inbetriebnahme neue Impulse erhalten sollen.

Energiewirtschaft und Ökologie

Die aktive Stromnutzung sei ein globales Kriterium für eine fortschrittliche Wirtschaft und für Produktions- und Technologieketten, sagte Wladimir Gussakow. „Die Inbetriebnahme des AKW ist ein Durchbruch, von vergleichbarer Bedeutung wie die Tatsache, dass Belarus zu einer Weltraummacht geworden ist. Der Eintritt unseres Landes in den Club der Staaten, die die Atomenergie beherrschen, hat auch einen ernsthaften Imageaspekt. Es setzt das höchste Niveau der nationalen technischen Basis, der Personalausbildung und der wissenschaftlichen Unterstützung voraus, weil eine Reihe von Arbeiten auf der Grundlage der inländischen Entwicklungen und von unseren Spezialisten erfüllt wurde“, betonte er.

Der Vorsitzende des NAN-Präsidiums wies darauf hin, dass die AKW-Inbetriebnahme vor allem ein Schritt zur größeren Energiesicherheit sowie zur Senkung der ökologischen Belastung, die weitgehend von der so genannten Kohlenstoffenergieindustrie bestimmt wird. „Darüber hinaus werden wir bei den Erdgasimporten erheblich sparen. Und dies bedeutet eine positive Veränderung in der Außenhandelsbilanz“, fügte er hinzu. Ein weiterer Aspekt sei die Erhöhung der Energieeffizienz durch die Außerbetriebnahme veralteter Geräte oder deren Überführung in die so genannte kalte Reserve.

„Die Hauptsache ist, dass die Arbeit mit einem friedlichen Atom neue Möglichkeiten eröffnen sowie unsere Kompetenzen stärken und weiterentwickeln lässt. Man kann sagen, dass die Welt kurz davor steht, eine kontrollierte Kernfusion zu schaffen. Und dies ist ein globaler, wahrhaft revolutionärer Sprung in die Technologie der Zukunft. Und wir sollen in der Spitzengruppe sein“, erklärte Wladimir Gussakow.

Neue Projekte

Der Leiter der Akademie der Wissenschaften sprach auch über die Pläne, die belarussische Wissenschaftler im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des Belarussischen AKW zu entwickeln. Zu den vielversprechenden Bereichen nannte er die Entwicklung des Elektrotransports, die Ausweitung der Nutzung von Elektrizität für Heizung und Warmwasserversorgung von Wohngebäuden. Im Bereich Elektrotransport haben die Wissenschaftler der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Belarus erhebliche Vorleistungen - sowohl in Bezug auf Konstruktionslösungen als auch auf die Komponentenbasis. „Hier arbeiten wir mit einer Reihe von Industriebetrieben zusammen. Dies hat Muster von Elektroautos und kleinem Elektrotransport, Bussen, Lastwagen und anderer Technik mit höchster Serienreife erhalten lassen. Das heißt, es handelt sich dabei nicht nur um Laborproben, sondern um Geräte mit der richtigen Konstruktionsdokumentation. Jetzt ist es wichtig, eine maximale Lokalisierung von Komponenten, insbesondere von Energiespeichern, einschließlich Superkondensatoren, zu gewährleisten“, sagte Wladimir Gussakow.

Unter anderen Richtungen sind Elektrifizierung von Eisenbahnen und Beleuchtung von Autobahnen, Umsetzung von Konzepten für intelligente Städte und Häuser. „Ihr Funktionieren erfordert verzweigte Netzwerke, Sensoren, Geber, Stellantriebe und Mechanismen. Und auch hier ist Elektrizität ein Muss. Man sollte nicht über den Einsatz von Supercomputer-Technologien, Großraumspeichern, Cloud Computing vergessen. All dies erfordert geeignete energetische Ausstattung“, bemerkte der Vorsitzende des Präsidiums der NAN von Belarus.

Laut dem Wissenschaftler lasse das Belarussische AKW auch einen ganzen Cluster von energieverbrauchenden Industrien in Metallurgie, Chemie und Petrochemie schaffen. Auch für die Entwicklung von Wasserstoffenergiewirtschaft würden sich viele Möglichkeiten eröffnen. Darüber hinaus werde das neue Niveau der Energieversorgung eine noch breitere Anwendung von Laseroptik, LED und anderen Technologien ermöglichen. Es werde möglich sein, die Herstellung von Verbundwerkstoffen auf der Grundlage sauberer Energie zu organisieren, ein nationales System der Präzisionslandwirtschaft und Tierhaltung sowie der Nahrungsmittelproduktion zu bilden. Die Wissenschaftler wden planen, eine breite Palette von Entwicklungen für verschiedene Wirtschaftssektoren anzubieten.

BelTA.

Abonnieren Sie uns auf
Twitter
Letzte Nachrichten aus Belarus