MINSK, 28. Oktober (BelTA) - Streiks in Produktionsstätten sind unzulässig. Diese Meinung äußerte Tejmuraz Botschorischwili, Direktor der Bekleidungsfabrik OAO Slawjanka, der Zeitung „SB. Belarus heute“ (Dienstagsausgabe).
Keine Fabrik wird ohne eine permanente Verbesserung und Modernisierung ihrer Anlagen im Konkurrenzkampf überleben können, gab der Betriebsleiter zu. „Ich würde sagen: das ist schlicht unmöglich. Neue Anlagen kosten jährlich mindestens 150.000 bis 200.000 USD“, fügte er hinzu. Dazu komme der Ausbau des eigenen Handelsnetzes und die Zusammenarbeit mit Online-Shops.
„Steigt die Produktivität, steigen die Löhne im Betrieb. Die Menschen arbeiten hier, um Geld und verdienen. Was werden sie dann verdienen, wenn sie sich nicht an die Webmaschine stellen? Nichts“, stellte Botschorischwili fest. „Wird ein Betrieb bestreikt, wird es für ihn einen Imageverlust geben, weil die Partnerverträge nicht erfüllt und Vereinbarungen nicht eingehalten werden. Bricht der Kontakt zu einem Partnerunternehmen, werden die einfachen Facharbeiter davon nichts gewinne, eher verlieren. Natürlich haben die Arbeitnehmer das Recht auf Streik, wenn sie mit ihren Arbeitsbedingungen oder mit den Löhnen unzufrieden sind, wenn Kollektivverträge nicht eingehalten werden. Aber in diesem Fall haben die Arbeitnehmer und die Betriebsleitung einen Konsens auszuhandeln. Politisch motivierte Streiks haben in einer Produktionsstätte nichts zu suchen. Sie sind nicht zulässig.“
Auch die Arbeitnehmer selbst sehen sehr wohl ein, dass ihre destruktiven Handlungen die Situation nur verschlechtern und dass ihre Löhne davon abhängen, wie der Betrieb funktioniert. Der Bekleidungshersteller bezahle die Fachkräfte sehr gut, gibt eine Näherin zu. Arbeit gebe es immer, man habe jeden Tag alle Hände voll zu tun. „Wer arbeitet viel, verdient auch viel. Was ändert sich für mich, wenn ich zu streiken beginne, um irgendwelchen imaginären Vorteile hinterher zu träumen?“, fragte ihre Kollegin.
OAO Slawjanka stellt Kleidung für Kinder und Erwachsene her. Das ist einer der führenden Betriebe der belarussischen Bekleidungsindustrie. Die Jahresproduktion beträgt 600.000 Artikel.
