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24 Dezember 2019, 18:39

Wenediktow: Moskau hat großen Informationshunger nach belarussischer Auffassung von Integration

MINSK, 24. Dezember (BelTA) – In den russischen Medien mangelt es an Informationen über die Position der Republik Belarus bei den Verhandlungen über eine stärkere Integration mit Russland. Diese Meinung äußerte Chefredakteur des Hörfunksenders „Echo Moskwy“ Alexej Wenediktow nach dem heutigen Interview mit dem Präsidenten von Belarus Alexander Lukaschenko.

„Es gibt in Moskau wirklich einen großen Informationshunger danach, welche Position Belarus im Verhandlungsprozess über die Integration vertritt. Präsident Lukaschenko hat wenig Kontakt zu den russischen Medien. Das ist eine Frage sowohl an die beiden Staatschefs als auch an die russischen Massenmedien. Wir sollen mehr tun. Nach den bilateralen Gesprächen in Sotschi und St. Petersburg hatten alle Berichterstattungen darüber die belarussische Position in dieser Frage außer Acht gelassen. Der Vizepremier und der Botschafter sagten zwar etwas, aber das war zu wenig. Für den russischen Zuschauer war nicht klar, worum es sich bei dem Streit handelt“, sagte der Journalist.

Wenediktow machte darüber hinaus darauf aufmerksam, dass die Gespräche in Sotschi und Sankt Petersburg anschließend auf mehreren Pressekonferenzen und bei den Treffen mit GUS-Präsidenten zum Thema wurden. Wladimir Putin kommentierte sie ausgiebig, während der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko öffentlich sehr wenig darüber gesprochen habe. „Es gab einen kritischen Mangel an Informationen oder Bewertungen aus Belarus. Es ist notwendig, das Problem von den beiden Seiten zu betrachten, um zu verstehen, was wirklich los ist“, sagte Alexej Wenediktow.

Seiner Meinung nach habe Alexander Lukaschenko im Interview mit dem Echo Moskaus diese Situation etwas korrigiert. Er habe seine Position zur weiteren Integration im Unionsstaat ausführlich und offen dargelegt. Damit hoffe der Journalist, die in den russischen Massenmedien vorgefasste Meinung über den „launischen belarussischen Präsidenten“ zu ändern. „Dieses Image ist nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei der politischen Elite recht weit verbreitet und beliebt. Denn wenn es Streitigkeiten gibt und die Position immer wider schwankt, entsteht der Eindruck, als sei man „launisch.“ Nun hat der belarussische Präsident endlich seine Position hart und deutlich zum Ausdruck gebracht“, sagte der Journalist.

Er versicherte, dass das Interview im Hörfunksender Echo Moskwy in voller Länge und ohne Kürzungen ausgestrahlt werden wird. „Es scheint mir sehr wichtig zu sein, dass die Leute die Position des Leiters ohne Verzerrungen und ohne irgendwelche Montage zu hören bekommen. Es gab zwar eine Pause von 4 Sekunden – eine größere Kürzung kann ich mir bei einem zweistündigen Interview nicht leisten“, sagte der Chefredakteur.

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