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29 Januar 2020, 17:55

20 t Medizingüter: Belarus schickt humanitäre Hilfe an China

MINSK, 29. Januar (BelTA) – Im Zusammenhang mit der Ausbreitung des lebensgefährlichen Coronavirus hat Belarus 20 t medizinische Hilfsgüter an China geschickt. Das Militärflugzeug Il-76MD startete heute im Flughafen Matschulischi in Richtung Peking.

Die Anweisung, dem Partnerland China humanitäre Hilfe zu leisten, hat gestern der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko erteilt. „Die Flugdauer von 20 Stunden und mit zweimal Nachtanken erfordert zwei Besatzungen mit je drei Piloten. Am 2. Februar kommen sie zurück“, sagte der stellvertretende Befehlshaber der Luftstreitkräfte und der Luftabwehr, Fliegerführer Alexander Karew.

Was schickt Belarus nach China?

„Es handelt sich um 20 t Hilfsgüter, hauptsächlich Medikamente und andere Erzeugnisse. Zum Beispiel schicken wir 4,5 t Antibiotika, die bei komplizierten Virus-Infektionen eingenommen werden, über 10 Tonnen Desinfektionsmittel und Schutzmittel für das medizinische Fachpersonal (Handschuhe, Masken, Einwegbekleidung), Mittel für Luftdesinfektion. Ich glaube, das ist nicht der letzte Transport“, sagte Gesundheitsminister Wladimir Karanik.

Der Minister betonte, dass niemand an der Fähigkeit Chinas zweifle, die Situation unter Kontrolle zu bringen, aber jetzt seien alle Ressourcen in den gefährlichsten Regionen konzentriert. Aus diesem Grund kann es in anderen gebieten des Landes Panik geben, was einen Ansturm auf einige Medikamente oder medizinische Produkte zur Folge haben könne. „Jede Hilfe, die das chinesische Gesundheitsministerium erweisen kann, und alle verfügbaren Reserven werden in China mehr denn gefragt“, sagte Karanik.

Alle Medikamente und Erzeugnisse, die nach China geschickt wurden, sind in Belarus hergestellt. Sie wurden direkt von den Fabriken gebracht und an Bord eines Militärflugzeugs verladen. „Es gibt Hitzköpfe, die behaupten, dass wir auf diese Art und Weise chinesische Waren reexportieren würden. Das ist nicht wahr“, sagte Leiter des Gesundheitsministeriums.

Im Moment erwägt Belarus weitere Hilfsmaßnahmen.

Wie sieht nach dem Ausbruch des Coronavirus die Lage in der Welt aus?

In den letzten 24 Stunden ist die Zahl der mit dem chinesischen Coronavirus infizierten Personen von fast 4.600 auf 6.000 gestiegen, während die Zahl der Todesfälle von 106 auf 132 angestiegen ist. Gleichzeitig ist die Zahl der Genesenen von 68 auf 116 Personen gestiegen.

Alle Todesfälle werden aus China gemeldet, aber die Zahl der Länder, wo die Menschen mit dem neuen Virus infiziert sind, wächst. Mittlerweile sind es 15 Staaten. Die Infektionsfälle werden aus Thailand, Deutschland, Vietnam, Japan und den Vereinigten Staaten gemeldet.

Welche Schutzmaßnahmen wurden in Belarus unternommen?

Das Ministerium für Sport und Tourismus empfahl den Belarussen, vorübergehend auf Reisen nach China zu verzichten. Jene Touristen, die bereits einen China-Trip gebucht haben und ihn stornieren möchten, können sich an das Reiseunternehmen wenden und entweder eine Vertragskündigung oder eine Umbuchung auf ein anderes Datum / auf ein anderes Land verlangen, wo es keine Gefahr für Leben oder Gesundheit gibt.

Im Nationalen Flughafen Minsk wurden zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen. Dort wurde eine doppelte Kontrolle eingeführt: Die Beamten des medizinischen Dienstes besteigen jedes Flugzeug und überprüfen alle Fluggäste. Wer irgendwelche Anzeichen einer Virusinfektion hat, wird sofort an den medizinischen Dienst der Zivilluftfahrt übergeben. Für diese Passagiere werden die Pass- und Zollverfahren getrennt durchgeführt.

Belarussische Fachärzte sind auch bereit, nach China zu fliegen, um ihre Erfahrungen mit chinesischen Kollegen auszutauschen und nach wirksamsten Methoden zum Kampf gegen die Ausbreitung der Infektion zu suchen.

Was wird mit belarussischen Staatsbürgern sein, die sich zur Zeit in China aufhalten?

Nach den aktuellsten Angaben befinden sich in der Provinz Hubei neun belarussische Staatsbürger. Mit einigen von ihnen konnte das Außenministerium einen Telefonkontakt aufnehmen. Zwei Bürger haben den Wunsch geäußert, diese Provinz zu verlassen.

Es ist unmöglich, die genaue Zahl von Belarussen in China zu nennen. Sie kommen mit unterschiedlichen Zielen ins Land, sowohl als Einzeltouristen als auch mit Reisegruppen. Die Mitarbeiter der belarussischen Botschaft sind jedoch bereit, jedem Bürger, der an einer Ausreise aus China interessiert ist, die notwendige Hilfe zu leisten.

Eine Aussetzung der visafreien Reisen zwischen Belarus und China kommt überhaupt nicht in Frage. Auch von einer vorübergehenden Schließung der Grenzen aufgrund des Coronavirus kann keine Rede sein.

Alexander Lukaschenko hat das chinesische Volk in einer Sonderbotschaft an den Staatschef Xi Jinping unterstützt. Er drückte den Familien der Verstorbenen sein Beileid aus und wünschte allen Erkrankten rasche Genesung. "Wir bewundern den Mut des chinesischen Volkes und eine starke Tatkraft der chinesischen Führung im Kampf gegen diese neue, bisher unbekannte lebensgefährliche Erkrankung“, hieß es in der Botschaft.

Alexander Lukaschenko bemerkte, dass Belarus aus Solidarität mit dem chinesischen Volk beschlossen habe, eine Ladung mit individuellen Schutzmitteln und gefragten Medikamenten nach China zu entsenden. Das sei eine freundschaftliche Geste der Unterstützung, hieß es. „Möge diese Hilfe, die vom Herzen kommt, dazu beitragen, dass die Menschen in China diese schwere Zeit gut überstehen. Wir sind bereit, Ihr Land auch weiterhin bei der Überwindung dieser temporären Schwierigkeiten zu unterstützen. Sagen Sie uns einfach, was wir noch für Sie tun können. Belarus wird immer ein zuverlässiger und ergebener Freund des großen Chinas sein“, sagte der belarussische Staatschef.

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