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09 Mai 2021, 09:58

Belarus feiert den Tag des Sieges

MINSK, 9. Mai (BelTA) – In der Republik Belarus wird heute der Tag des Sieges gefeiert. Der 9. Mai ist für alle Belarussen heilig. Denn an diesem Tag verneigen wir uns mit tiefem Respekt und Dankbarkeit vor den Soldaten der Sowjetarmee, Helden im Hinterland, Partisanen und Untergrundkämpfern, die den Sieg näher brachten.

Heute vor 76 Jahren, am 9. Mai 1945, feierte das sowjetische Volk den Sieg im Großen Vaterländischen Krieg. Der Eroberungskrieg gegen die Sowjetunion dauerte 1.418 Tage und Nächte und begann auf dem belarussischen Boden am 22. Juni 1941. In diesem Jahr feiert Belarus das traurige Datum - 80. Jahre Kriegsbeginn.

In den ersten Kriegstagen bombardierte die Luftwaffe die wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte, Flugplätze, die Städte Brest, Grodno, Wolkowysk, Baranowitschi und andere belarussische Orte. Das war ein Angriff von beispielloser Heftigkeit. Die Grenzsoldaten waren die ersten, die von der deutschen Armee attackiert wurden. Aber kein Grenzvorposten ergab sich dem Feind und verließ seinen Abschnitt. Die Verteidiger der Festung Brest, der Städte Minsk und Mogiljow hielten tapfer durch. Am 14. Juli hat die Rote Armee in der Nähe von Orscha zum ersten Mal die Katjuscha-Raketen gegen den Feind abgefeuert. Auf dem Territorium der Republik Belarus war die deutsche Armee in den ersten Kriegsmonaten auf derart heftigen Widerstand gestoßen, dass sie ihre Pläne für einen Angriff auf Moskau aufgeben musste.

Trotz eines mutigen und heldenhaften Widerstandes wurde Anfang September 1941 das Territorium von Belarus von den Deutschen besetzt. Das faschistische Okkupations-Regime war in Belarus sofort auf einen beispiellosen Widerstand gestoßen. Den Höhepunkt des Widerstandskampfes bildete die Partisanenbewegung, der sich während des Großen Vaterländischen Krieges mehr als 374 Tausend Menschen angeschlossen haben. Im antifaschistischen Untergrund kämpften über 70 Tausend Menschen gegen den Feind. Schulter an Schulter mit den belarussischen Partisanen kämpften auch Vertreter sowjetischer Völker und europäische Antifaschisten. Während des Krieges gab es auf dem Territorium der Republik Belarus etwa 30 Partisanenzonen. Diese Zonen hat die deutsche Wehrmacht nie besetzen können.

Belarus war im Krieg am schwersten betroffen. Im Zuge von mehr als 140 Strafoperationen hat die deutsche Wehrmacht 5454 Dörfer teilweise oder komplett vernichtet. Als Symbol für Massenvernichtung belarussischer Dörfer steht das Dorf Chatyn, wo die SS-Männer und 149 Personen umgebracht und 28 Häuser verbrannt haben. Insgesamt wurden in Belarus 618 Dörfer verbrannt, 188 davon wurden nie wieder aufgebaut.

Auf dem Territorium von Belarus wurden 250 Lager für sowjetische Kriegsgefangene und 350 Zwangsorte eingerichtet. Im europaweit viertgrößten Vernichtungslager Trostenez wurden über 200 000 Menschen getötet.

In den Reihen der Roten Armee kämpften in den Jahren des Krieges fast 34,4 Millionen Menschen, 1,3 Millionen davon Belarussen. Für Mut und Tapferkeit wurden über 300 Tsd. von ihnen mit Orden und Medaillen geehrt. 444 Kämpfer erhielten den Titel „Held der Sowjetunion.“

Belarus hat im Krieg fast die Hälfte seines nationalen Bestandes verloren. Es wurden 209 Städte und Kreiszentren, 9200 Dörfer zerbombt und verbrannt. Das Land musste auch mit 2,5 bis 3 Mio. gefallenen Menschen einen viel zu großen Preis zahlen.

Der belarussische Beitrag zum großen Sieg wurde von der Weltöffentlichkeit eindeutig anerkannt. Belarus war eines der Gründungsmitglieder der UNO.

Belarus pflegt und bewacht die Erinnerung an den Großen Vaterländischen Sieg bis heute. Minsk war eine der 12 Städten der ehemaligen Sowjetunion, die den ehrenvollen Heldenstadt-Titel verdient hat. Der Zitadelle von Brest wurde der Heldenfestung-Titel verliehen. Auch andere belarussische Städte wurden mit Auszeichnungen geehrt.

Rund 6000 Kriegsdenkmäler, Mahnmale, Erinnerungsorte, Gedenkstätten, Hügel des Ruhmes zeugen von den immensen Kriegsopfern und der Heldentat des Volkes. Das Belarussische Staatliche Museum der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges ist eine wichtige wissenschaftliche und kulturelle Einrichtung. Die Belarussische Telegraphenagentur hat unter anderem an der Vorbereitung der 146-bändigen Ausgabe „Erinnerung“ mitgewirkt.

Der Große Vaterländische Krieg wurde in der Literatur und in der Filmkunst mehrfach thematisiert. Zu Gedenken an die besonders wichtigen Daten werden landesweit Veranstaltungen durchgeführt. Für Kriegsveteranen tut der Staat sehr viel.

Die Erinnerung an den grausamen Krieg und den Großen Sieg wird nie verloren gehen: er hat in jeder belarussischen Familie für immer Spuren hinterlassen. In der Tragödie, die wir erlebt haben, und im Sieg, den wir errungen haben, findet das gesamte Volk eine ewige Quelle für Leid und Gram, für Stolz und Ruhm.

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