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10 Februar 2022, 17:12

Polnischer Überläufer Czeczko erzählt über Schrecken des Genozids an der polnischen Grenze

MINSK, 10. Februar (BelTA) – Der polnische Soldat Emil Czeczko hat heute auf einer Pressekonferenz über die Schrecken des Genozids an der polnisch-belarussischen Grenze erzählt. Die Pressekonferenz wurde vom Rechtszentrum „Sistemnaja prawosaschita“ organisiert.

„Ich bin heute hier, um über die Schrecken des wahren Völkermordes an der polnisch-belarussischen Grenze zu berichten. Obwohl ich direkt an diesen Ereignissen beteiligt war, möchte ich Ihnen erzählen, was an der Grenze passierte und was mit den Menschen geschah, die getötet wurden. Ich bin der Meinung, dass man dieser Menschen auch nach ihrem Tod gedenken sollte, und ich möchte Ihnen erzählen, wie und wo sie getötet wurden“, sagte Emil Czeczko.

Der polnische Überläufer Emil Czeczko hat detailliert über die Ereignisse an der Grenze zu Belarus berichtet und Orte der Massenerschießungen (Beerdigungen) auf der Landkarte gezeigt. Er erzählte darüber, wie die Erschießung organisiert wurde: von der Auswahl der Soldaten und ihrer Übergabe an den Grenzschutz über den Transport von Migranten zum Erschießungsort und verbrecherischen Befehlen bis hin zu den Erschießungen durch polnische Soldaten. Czeczko erzählte auch, dass die Weigerung, den Schießbefehl auszuführen, für die polnischen Soldaten mit dem Tod enden konnte. Auch erklärte er, wie er entkommen konnte und warum er nach Belarus übergelaufen war.

Emil Czeczko ist ein polnischer Staatsbürger, geboren 1996, Angehöriger des 11. masurischen Artillerieregiments der 16. pommerschen mechanisierten Königs-Kazimierz-Division. Die Einheiten waren während des Ausnahmezustands im polnischen Grenzgebiet zur Sicherung des Grenzabschnitts zu Belarus eingesetzt. Czeczko wurde am 16. Dezember 2021 im belarussischen Grenzgebiet festgenommen. Er beantragte politisches Asyl in Belarus, „weil er mit der polnischen Migrationspolitik und der unmenschlichen Behandlung von Flüchtlingen nicht einverstanden war.“ Zurzeit ist Emil Czeczko Zeuge in einem Strafverfahren wegen des Todes von Migranten an der polnischen Grenze, das das belarussische Ermittlungskomitee eingeleitet hat. Der polnische Staatsbürger erhält derzeit auf Vermittlung des Menschenrechtszentrums den Status eines Flüchtlings in Belarus.

Emil Czeczko reichte bei der Staatsanwaltschaft des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag eine Klage „Über Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Polen“ ein. Die Klage wurde zur Prüfung angenommen. Er behauptet, dass er persönlich (unter Androhung des Todes durch die polnischen Grenzsoldaten) an der Hinrichtung von mehr als 200 Flüchtlingen, darunter Frauen und Kinder, beteiligt war.

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