MINSK, 4. Oktober (BelTA) – Nach der Inbetriebnahme eines eigenen Atomkraftwerks in Ostrowez kann Belarus seine Stromexporte in die Eurasische Wirtschaftsunion erhöhen. Das sagte Vizeenergieministerin Olga Prudnikowa in der Pressekonferenz zum Belarussischen Energie- und Umweltforum im Pressezentrum der Belarussischen Telegraphenagentur.
„Aktuell wird im EAWU-Raum ein gemeinsamer Strom- und Energiemarkt gebildet. Ein entsprechender Gründungsvertrag soll zum 1. Juli 2019 unterzeichnet werden. Nach Inbetriebnahme eines Kernkraftwerks kann Belarus sein Stromexportpotential wesentlich ausbauen. Das betrifft die Stromenergie als Branche und alle Wirtschaftssubjekte mit Zugang zum Strom- und Energiemarkt der Eurasischen Wirtschaftsunion“, erzählte Prudnikowa.
Belarus führe eine multilateral ausgerichtete Stromexportpolitik durch und erschließe immer neue Energiemärkte. So verkaufe der Staat seinen Strom in den baltischen Staaten über die Nord Pool Börse. Seit Jahresbeginn seien die Stromexporte auf fast 800 Millionen Kilowattstunden gestiegen, informierte Vizeministerin.
Auf die Frage nach langfristigen Stromexportverträgen mit AKW Ostrowez sagte Olga Prudnikowa, es sei verfrüht, darüber zu reden: „Ich hoffe, dass wir im Rahmen unserer Vereinbarungen alle notwendigen Verträge abgeschlossen haben werden, wenn das Kernkraftwerk hochgefahren wird.“
Die Vizeenergieministerin bestätigte, dass der erste Reaktorblock bis Ende 2019 in Betrieb genommen sein wird. „Alle Bauarbeiten laufen auf Hochtouren. Belarussische und russische Organisationen und Unternehmen sind voll im Einsatz“, präzisierte sie. Es laufen alle notwendigen Maßnahmen zur Integration des Belarussischen Atomkraftwerks in die Energiesysteme des Landes.
Das Belarussische AKW ist ein Projekt zum Bau des Atomkraftwerkes vom Typ WWER-1200, das 18 km von Ostrowez (Gebiet Grodno) umgesetzt wird. Der erste Energieblock soll 2019 ans Netz gehen. Der zweite Block soll 2020 betriebsbereit sein.
