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07 Januar 2018, 16:03

Makej: Belarus arbeitet an der Umsetzung des Helsinki-2-Prozesses

MINSK, 7. Januar (BelTA) – Belarus hat mit „Helsinki 2“ einen neuen Friedens-Verhandlungsprozess entwickelt und arbeitet gerade an der Umsetzung dieser Initiative. Das erklärte Außenminister Wladimir Makej im Interview mit Belarus 1.

„Die Initiative stammt von Präsident Lukaschenko. Wir haben eine entsprechende Umsetzungskonzeption erarbeitet. Dafür mussten wir mit Auslandsexperten eine Reihe von Konsultationen durchführen. Ich muss sagen, unsere Vorschläge finden positive Rückmeldungen bei den Kollegen und Partnern in vielen Staaten“, sagte Makej. „Wir sind gerade dabei, diese Idee umzusetzen. Ich bin überzeugt, dass die zweifellos gut aufgenommen und akzeptiert wird. Wir wollen mit führenden Akteuren der Weltpolitik zusammenarbeiten genauso wie mit regionalen und internationalen Institutionen und Organisationen.“

Das Verhalten gegenüber der „Helsinki 2“-Initiative sei im Moment im Allgemeinen eher vorsichtig, stellte Makej fest. Aus seiner Sicht habe das mehrere Gründe. „Manche glauben, dass Belarus den aktuellen Status Quo in der Region und in der Welt legitimieren will. Andere sind der Ansicht, dass wir mit dieser Initiative irgendeiner Partei – Westen oder Osten – Vorteile gewähren wollen“, führte der Diplomat aus.

Viele Staaten würden heute neue Strategien für nationale Sicherheit annehmen, welche auf einer Militärdoktrin gegründet seien, die keinen Frieden und Stabilität in der Welt zum Ziel hätte, sondern Konfrontation, sagte Makej. „Uns geht es vor allem darum, auf diese Konfrontationsrhetorik zu verzichten und einen Dialog zu beginnen, den wir heute in der Region und auch in der Welt so sehr brauchen“, betonte Minister.

Belarus werde sich bei jeder Art von Konfrontation mit negativen Folgen konfrontiert sehen. „Als ein mittelgroßer Staat im Zentrum Europas wird es Belarus nicht schaffen, politische Konfrontationen oder – Gott bewahre – militärische Turbulenzen oder Auseinandersetzungen zu überleben. Wir wissen sehr gut, was Kriege anrichten können. Im Zweiten Weltkrieg hat Belarus jeden Dritten verloren. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass man Konflikte lieber vermeiden sollte. Daher rührt auch die Entscheidung des belarussischen Staatsoberhauptes, einen neuen Friedens-Verhandlungsprozess zu beginnen, der dem Helsinki-Prozess ähnlich wäre. Wir haben ihn als einen neuen Helsinki Prozess oder als „Helsinki 2“ bezeichnet.“

„Wir möchten weg von dieser Konfrontationsrhetorik. Wir möchten mehr darüber reden, was uns verbindet und nicht was uns trennt. Wir möchten uns nicht im Spannungsfeld zwischen zwei Blöcken, rivalisierenden Gruppierungen oder geopolitischen Spielern befinden. Aber die gegenwärtige Situation sieht genau so aus und das bekommt Belarus zu spüren. Diese Konfrontation führt nicht nur zu politischen oder militärischen Folgen, sondern wirkt sich negativ auf unsere Wirtschaft aus“, schlussfolgerte Außenminister.

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