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Gesellschaft
07 Juni 2021, 16:34

Meinung: Westen hält Belarus im Würgegriff

MOSKAU, 7. Juni (BelTA) – Nach einem misslungenen Putsch in Belarus will der Westen, angetrieben von der belarussischen Opposition, zu Plan B übergehen, nämlich zu einer langsamen wirtschaftlichen Erwürgung des Landes. Diese Meinung äußerte Pawel Feldman, Vizeleiter des Instituts für strategische Studien und Prognosen an der Russischen Universität der Völkerfreundschaft. Mit dieser Bemerkung kommentierte er die Entscheidung westlicher Staaten, den europäischen Luftraum für Flugzeuge aus Belarus zu sperren und weitere Sanktionen gegen belarussische Staatsbetriebe einzuführen.

Der Experte zitierte einen Satz aus dem Interview von Roman Protassewitsch mit dem TV-Staatssender ONT. „Protassewitsch hat ein bemerkenswertes Geständnis gemacht: er hat offen zugegeben, dass alle Straßenproteste in Belarus nur ein Ziel verfolgten, nämlich dass der Westen letztendlich gegen Belarus Wirtschaftssanktionen verhängt. Was werden die Folgen solcher Sanktionen für das Land selbst bedeuten? Offensichtlich werden der Handel und die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Westen jedes Jahr weiter schrumpfen. Belarussische Exporte über die baltischen Häfen werden sich abrupt reduzieren. Die Zivilluftfahrt hat bereits enorme Schaden erlitten. Es gibt wenig Positives. Aber man muss verstehen, was die eigentliche Ursache dieser negativen Entwicklungen ist. Und sie besteht darin, dass die Proteste von der Opposition inspiriert wurden. Denn ihr eigentliches Ziel war von Anfang an die Verschlechterung der sozialen und wirtschaftlichen Lage in Belarus und die Verarmung der Bevölkerung. Die Unzufriedenheit der Massen sollte zu mehr Unruhen und Krawallen führen, so könnte man die Staatsmacht stürzen. Niemand hat auf diesen Plan verzichtet. Die erste aktive Phase dieser Revolution war nicht aufgegangen, heute sehen wir, dass sie in die zweite Phase übergegangen ist. Plan B heißt eine langsame wirtschaftliche Erwürgung des Landes, die früher oder später zu einer neuen Destabilisierung des Landes führen soll.“

Russland sei sich dessen bewusst, so der Experte, dass es auf der aktuellen Etappe der wichtigste Handels- und Wirtschaftspartner von Belarus sei. „Russische Staatsbürger, politische Staatsführung und Großwirtschaft – alle verstehen es sehr gut, dass Belarus ihre Unterstützung braucht. Niemand von ihnen wird sich wagen zu behaupten, dass Belarus dieser Unterstützung nicht wert ist. In der nächsten Zeit sollte man den belarussischen Export auf Russland umorientieren und wirtschaftliche Integration verstärken.“

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